„Als Verbraucherschützer müsste ich eigentlich die Verbraucher vor der Politik schützen.“ Diesen Vorwurf erhob der verbraucherpolitische AfD-Fraktionssprecher Bernhard Eisenhut MdL heute in der aktuellen Landtagsdebatte. „Wir haben die absurde Situation, dass wir heute über Lebensmittelverschwendung reden, während in diesem Augenblick vollgepackte Containerschiffe unser Land erreichen; vollgepackt mit Kartoffeln aus Ägypten, Äpfeln aus Südafrika, Rindfleisch aus Südamerika und so weiter. Soviel zur CO2-Neutralität. Diese Importe von Lebensmitteln, die auch gut und gerne von heimischen Betrieben erzeugt werden könnten, können nur deshalb Profite abwerfen, weil sie billig produziert, transportiert und vor allem in Massen geliefert werden. Und zwar Massen in einem Umfang, die einen regelrechten Überfluss schaffen. Und genau aus einem solchen Überfluss kann auch erst Verschwendung entstehen. Sie werden in der Bevölkerung wohl kaum jemanden finden, der Lebensmittelverschwendung gutheißt. Und eher viele, die sich für bessere und lokal erzeugte Lebensmittel aussprechen. Nur mangelt es oft an den notwendigen Rahmenbedingungen. Und für die sind und waren leider die Entscheidungen der Politik verantwortlich.“
Denn es waren nicht die Landwirte, die Lebensmittelproduzenten und die Verbraucher, die entschieden haben, dass wir uns zunehmend vom Ausland abhängig gemacht haben, sondern die Politik, befindet Eisenhut. „Es war die Politik, die entschieden hat, den heimischen Produzenten durch die immer weitergehende Globalisierung eine Konkurrenz vor die Nase zu setzen, die eine Marktfähigkeit ohne staatliche Subventionen kaum noch möglich macht. Und es war die Politik, vor allem die EU, die entschieden hat, dass Obst und Gemüse genormt werden müssen statt zu akzeptieren, dass ein Apfel oder eine Gurke ein Naturprodukt ist und halt nicht immer gleich aussieht. Durch Normen, Qualitätsstandards und Verbraucheransprüche gehen bis zu 40 Prozent der Ernte für die menschliche Ernährung verloren, weil sie ästhetischen Ansprüchen an Form, Größe oder Farbe nicht genügen. In Frankreich können Lebensmittel von Händlern nicht ohne weiteres entsorgt, sondern müssen an die Tafeln abgegeben werden. Wer das nicht tut, zahlt Strafe. Wer es aber tut, bekommt Steuern zurück. Solange wir den Überfluss auf der einen Seite und den Mangel auf der einen Seite haben, sollten schnellstmöglich die rechtlichen Grundlagen geschaffen werden, dass ein solches Modell auch bei uns möglich ist.“